Digitale Zusammenarbeit ist heute das Rückgrat moderner Unternehmen. Dabei zählt längst nicht mehr nur die reine Funktionalität – vielmehr gewinnen Datenschutz, Transparenz und die Kontrolle über Unternehmensdaten immer stärker an Bedeutung. Immer mehr Firmen setzen auf digitale Souveränität, also den Schutz, die Vertraulichkeit und die sichere Verwaltung ihrer eigenen Daten. Besonders europäische Unternehmen stehen zunehmend vor der Frage: Wie unabhängig sind wir von außereuropäischen IT-Anbietern?

Ein zentraler Baustein dieser Debatte ist Microsoft Teams – ein leistungsstarkes Tool, das unter dem Einfluss des US-Cloud Acts steht, der US-Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten gewährt – auch wenn diese in Europa liegen. Wer Datenschutz ernst nimmt, sollte deshalb Alternativen prüfen, die digitale Souveränität garantieren.

Europäische Kollaborationstools erfüllen nicht nur die Anforderungen der DSGVO, sondern können auch in EU-Rechenzentren betrieben werden, wodurch Unternehmen eine sichere und datenschutzkonforme Umgebung erhalten.

Starke europäische Alternativen im Überblick:

  • Nextcloud Talk (Deutschland): Open-Source-Komplettlösung für Teams, die verschlüsselte Chats, Videokonferenzen und Webinare sowie integriertes Filesharing bietet. Läuft on-premise oder in EU-Clouds und ermöglicht Unternehmen so vollständige Kontrolle über ihre Daten.
  • Wire (Schweiz): Business-Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, der sichere Gruppen-Chats, Sprach- und Videoanrufe sowie Dateiübertragungen erlaubt. Wire ist speziell für Unternehmen konzipiert, DSGVO-konform und wird vollständig in Europa gehostet.
  • Element (Matrix-Protokoll): Dezentraler Chat- und Konferenzdienst, basierend auf dem offenen Matrix-Standard. Bietet Echtzeit-Messaging sowie Audio- und Videoanrufe mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Viele EU-Behörden setzen auf Element, da alle Daten auf eigenen Servern liegen und volle Kontrolle garantiert wird.
  • Jitsi Meet (Open Source): Kostenfreie Videokonferenz-Plattform, die Web-Meetings mit Dutzenden Teilnehmern unterstützt und starke Verschlüsselung (SRTP/ZRTP) nutzt. Kann auf eigenen Servern betrieben werden, sodass Sprach- und Videodaten komplett in der Hoheit des Unternehmens bleiben.
  • Mattermost (EU-Hosting): Open-Source-Teamchat im Stil von Slack, ausgelegt für den Betrieb in europäischen Clouds oder On-Premise (bereits von EU-Behörden genutzt). Bietet Channel-Chats, Dateiablage und vielfältige Integrationen – komplett ohne US-Plattformen.
  • Stackfield (Deutschland): Integrierte Plattform für Chat, Audio/Video und Projektmanagement. Alle Daten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt und verbleiben in EU-Rechenzentren, was maximale Sicherheit und Datenschutz gewährleistet.

Alle genannten Lösungen betonen den Schutz der Privatsphäre: Ihr Quellcode ist offen und auditierbar. Sie laufen in der EU oder auf lokalen Servern, die nach ISO-Standards zertifiziert sind und sämtliche gesetzlichen Vorgaben, wie etwa die DSGVO, erfüllen. Damit entsprechen sie dem Kern digitaler Souveränität – volle Kontrolle über eigene Daten, ohne Abhängigkeit von US-Diensten. So können Firmen moderne Kommunikations- und Kollaborationsfunktionen nutzen und zugleich sicherstellen, dass ihre Daten in Europa verbleiben.

Warum ein Wechsel sinnvoll ist:

Der Einsatz europäischer Lösungen bietet Unternehmen konkrete Vorteile:

  • Datenschutz: Alle genannten Tools entsprechen der DSGVO – ohne Rechtsunsicherheit durch außereuropäische Gesetze.
  • Datenhoheit: Speicherung und Verarbeitung erfolgen auf eigenen, selbst vor Ort betriebenen IT-Systemen, oder EU-Servern – Unternehmen behalten die Kontrolle.
  • Transparenz: Viele Lösungen sind quelloffen und auditierbar – keine „Black Boxes“.
  • Sicherheit: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ISO-Zertifizierungen und strenge Zugriffskontrollen sind Standard.
  • Vertrauen: Kunden, Partner und Mitarbeitende honorieren einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Daten.

Laut einer aktuellen Studie geben über 60 % der europäischen Unternehmen an, digitale Souveränität als entscheidenden Faktor für ihre IT-Strategie zu sehen. Der Wunsch nach mehr Kontrolle über Daten und Compliance-Anforderungen wächst stetig.

Kosten und Support:

Während viele europäische Alternativen Open-Source-basiert sind und somit Lizenzkosten reduzieren, sollten Unternehmen auch Investitionen in IT-Support und Wartung einkalkulieren. Zahlreiche Anbieter bieten professionelle Support-Pakete an, sodass auch bei komplexen Anforderungen ein zuverlässiger Betrieb gewährleistet ist.

Herausforderungen beim Wechsel:

Der Umstieg auf eine neue Kollaborationsplattform kann organisatorisch und technisch herausfordernd sein. Unternehmen sollten mögliche Integrationsaufwände, Schulungen für Mitarbeitende und die Migration bestehender Daten einplanen. Dennoch bieten viele der genannten Open-Source- und europäischen Lösungen professionelle Support-Optionen und Integrationen, die den Übergang erleichtern.
Ein besonders großes Hemmnis in Deutschland ist die langjährige Prägung durch US‑Produkte bereits im Bildungsbereich:

  • Frühzeitige Gewöhnung: In Schulen und Universitäten werden Microsoft 365, Teams und ähnliche US‑Anwendungen seit Jahren eingesetzt. Studierende und Lehrende lernen diese Tools als selbstverständlich kennen.
  • Verbreitete Expertise: Viele IT‑Verantwortliche steigen mit Kenntnissen in US‑Systemen ins Berufsleben ein und empfehlen daher oft das, was sie selbst am besten beherrschen.
  • Wahrgenommene Alternativlosigkeit: Da curricular und organisatorisch kaum andere Plattformen gelehrt werden, entsteht das Gefühl, es gäbe schlicht keine gleichwertigen europäischen Lösungen.
  • Netzwerkeffekt: Je mehr Menschen ein bestimmtes Tool nutzen, desto höher ist der Druck, selbst dabei zu bleiben – sei es, um Kompatibilität sicherzustellen oder weil „alle es nutzen“.

Diese Faktoren führen dazu, dass viele Unternehmen den Wechsel zwar aus strategischer Sicht für richtig halten, ihn aber aus Gewohnheit, fehlendem Know‑how und wahrgenommener Komplexität lange vor sich herschieben.

Fazit:

Digitale Souveränität bedeutet, die volle Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten und genau zu wissen, wer darauf Zugriff hat. Indem Sie auf europäische Alternativen zu Microsoft Teams setzen, schützen Sie nicht nur sensible Unternehmensdaten, sondern stärken auch Ihre Unabhängigkeit, Sicherheit und das Vertrauen Ihrer Kunden und Partner. Nutzen Sie jetzt die Chance, Ihre digitale Zusammenarbeit neu zu gestalten – treffen Sie die Entscheidung für mehr Datenschutz und langfristige Unabhängigkeit. Starten Sie noch heute den Wechsel zu einer souveränen, europäischen Kollaborationslösung!

Bildnachweis: (C) Yvonne Oster, Glöckner & Schuhwerk GmbH, KI generiert