In jedem Unternehmen ist Feedback ein essenzieller Bestandteil der Zusammenarbeit. Es fördert die Kommunikation, unterstützt die persönliche Weiterentwicklung und trägt zur Verbesserung von Arbeitsprozessen bei. Doch Feedback zu geben und anzunehmen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Es erfordert Übung, Empathie und die Bereitschaft, sich auf die Perspektive des Gegenübers einzulassen.

Die Grundlagen eines guten Feedbacks

Feedback ist eine situationsbezogene, subjektive Rückmeldung zu einer Handlung oder einem Verhalten. Ziel ist es, die Wahrnehmung und Wirkung einer Handlung klar zu definieren und ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern. Doch damit Feedback tatsächlich effektiv ist, müssen einige Grundregeln beachtet werden:

  1. Die richtige Wahrnehmung: Feedback basiert auf der Wahrnehmung des Gegenübers. Diese Wahrnehmung ist geprägt von eigenen Erfahrungen, Emotionen und Einstellungen – und kann daher niemals die gesamte Realität erfassen. Für ein gelungenes Feedback ist es entscheidend, offen und ohne Vorurteile auf die Perspektive des anderen einzugehen.
  2. Die eigene Haltung: Die Art und Weise, wie ein Feedbackgespräch geführt wird, beeinflusst maßgeblich dessen Ergebnis. Eine wertschätzende und reflektierte Haltung ist dabei der Schlüssel. Negative Erwartungen oder Vorannahmen sollten möglichst ausgeblendet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Körpersprache und nonverbale Signale

Neben dem gesprochenen Wort spielt die nonverbale Kommunikation eine zentrale Rolle im Feedbackprozess. Tonlage, Mimik und Gestik des Feedbackgebers beeinflussen, wie die Botschaft aufgenommen wird. Dabei gilt:

  • Eine offene und entspannte Körperhaltung signalisiert Interesse und Respekt.
  • Stress oder Anspannung können unbewusst übertragen werden und das Gespräch belasten.

Doch Vorsicht: Nonverbale Signale sind nicht immer eindeutig. Ein nervöses Auftreten kann auch durch äußere Umstände verursacht sein und ist nicht zwingend ein Zeichen von Unsicherheit. Daher sollten Gesten und Haltungen immer im Kontext interpretiert werden.

Feedback geben: Präzision und Respekt

Feedback sollte niemals impulsiv oder unüberlegt erfolgen. Hier einige wichtige Prinzipien:

  1. Klarheit und Konkretisierung: Allgemeine Aussagen wie „Das war nicht gut“ sind wenig hilfreich. Stattdessen sollten konkrete Beispiele angeführt werden, um nachvollziehbar zu machen, worum es geht.
  2. Zeit und Ort: Feedbackgespräche sollten in einer ruhigen und ungestörten Atmosphäre stattfinden. „Tür-und-Angel-Gespräche“ eignen sich nicht für sensible Themen.
  3. Zielorientierung: Überlegen Sie im Voraus, welches Ziel das Feedback verfolgen soll. Möchten Sie eine Verhaltensänderung anregen, eine Leistung anerkennen oder Missverständnisse klären?
  4. Empathie: Feedback sollte immer wertschätzend formuliert werden. Unnötige Härte oder pauschale Kritik können den Empfänger in eine Verteidigungshaltung bringen und das Gespräch erschweren.

Feedback annehmen: Offenheit und Selbstreflexion

Nicht jedes Feedback ist angenehm, aber jedes Feedback ist eine Chance zur Weiterentwicklung. Um konstruktiv mit Rückmeldungen umzugehen, sollten Feedbacknehmer Folgendes beachten:

  • Zuhören und nachfragen: Klären Sie, was genau gemeint ist, und scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen.
  • Keine Verteidigungshaltung: Auch wenn Kritik schwerfällt, sollte man versuchen, ruhig und sachlich zu bleiben.
  • Bedenkzeit nehmen: Manchmal ist es hilfreich, das Feedback zunächst wirken zu lassen und später darauf zurückzukommen.
  • Emotionen kontrollieren: Auch wenn es schwerfällt, sollten persönliche Enttäuschungen außen vor bleiben.

Eine Feedbackkultur im Unternehmen etablieren

Eine erfolgreiche Feedbackkultur braucht klare Strukturen und die Bereitschaft, diese konsequent zu leben. Das bedeutet:

  • Schulungen und Leitlinien: Regelmäßige Workshops zu Feedbacktechniken helfen Mitarbeitenden und Führungskräften, ihre Kompetenzen in diesem Bereich zu stärken.
  • Führung als Vorbild: Vorgesetzte sollten aktiv eine Feedbackkultur fördern, indem sie nicht nur Feedback geben, sondern auch selbst einfordern.
  • Feedbackrunden: Regelmäßige Gesprächsrunden, in denen Mitarbeitende Rückmeldungen an Vorgesetzte und Kollegen geben können, schaffen Transparenz und stärken das Vertrauen.

Fazit

Feedback ist eine Kunst, die in jedem Unternehmen eine zentrale Rolle spielt. Es fördert die Kommunikation, stärkt das Miteinander und trägt zur Weiterentwicklung aller Beteiligten bei. Doch effektives Feedback erfordert Übung, Respekt und die Bereitschaft, sich auf andere Perspektiven einzulassen. Unternehmen, die eine Feedbackkultur etablieren, profitieren langfristig von einer besseren Zusammenarbeit und höherer Zufriedenheit im Team.

Nutzen Sie Feedback als Werkzeug, um die Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen zu verbessern. Investieren Sie in die Schulung Ihrer Mitarbeitenden und schaffen Sie Raum für offene und wertschätzende Gespräche – denn nur so wird Feedback zur Erfolgsgeschichte.

 

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