Lieferketten (vom Rohstoff, zur Verarbeitung, zur Lagerung und dem Endkunden) waren schon immer ein gewisses Risiko, allerdings durch die Corona-Pandemie und den Ukraine Krieg wurde den meisten Unternehmen nochmals bewusster, wie anfällig bisher funktionierende Lieferketten sind. Preise steigen, Produkte können nicht mehr geliefert, her- oder fertiggestellt werden und damit auch Dienstleistungen nicht mehr erbracht werden. An einem Produkt hängen ja meistens immer mehr Faktoren. Umsätze gehen zurück aber die Inflation steigt. Deshalb fragen sich viele von Ihnen, was können wir tun?

Es muss eine strategische Neubewertung der Lieferketten erfolgen. Des Weiteren sollte ein Unternehmen eine Risikoanalyse und eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, die der derzeit vorherrschenden Situation angepasst ist. Man könnte hier schon von einem Business Continuity Management (BCM) sprechen.

Lieferanten Qualifikation

Nichts gibt eine 100% Sicherheit, aber um eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Lieferantenketten zu erhalten ist das Thema Qualifizierung der Lieferanten unausweichlich.

Nachhaltigkeit ist ja immer wieder ein großes Thema, aber spielt nicht nur bei den Lieferentenketten eine Rolle, sondern auch bei der Sicherstellung von Lieferungen. Neue und alte Lieferanten miteinander zu kombinieren, weltweite Verteilung und entsprechende Backups gehören ebenfalls dazu.

Um neue Lieferanten an Board zu holen, sollte vorab eine Risikoanalyse (unter Beachtung der aktuellsten geopolitischen Situation) stattfinden. Weiterhin sollte eine Wesentlichkeitsanalyse unter Berücksichtigung der CSR (Corporate Social Responsibility)-Aspekte vorgenommen werden.

Die Wesentlichkeitsanalyse und CSR-Kriterien

Vorausgehend für eine Wesentlichkeitsanalyse ist es sinnvoll, interne Zielkonflikte zu definieren. Eine Wesentlichkeitsanalyse ist ein Werkzeug für die Analyse im strategischen Bereich eines Unternehmens. Der Auge Die Wesentlichkeitsanalyse soll festhalten welche Auswirkungen die CSR-Themen auf das Unternehmen haben und wie das Unternehmen auf die Umwelt wirkt, dabei ist das große Thema, Nachhaltigkeit.

Die Kriterien zur Auswahl eines Lieferanten nach den CSR-Themen sehen wie folgt aus:

  • CSR-Themen müssen in den Lieferketten ausgearbeitet werden
  • Lieferanten müssen die entsprechenden Nachhaltigkeitsnachweise vorlegen
  • Nach Bedarf externe Stellen einbinden
  • Das Team muss aus allen beteiligten Abteilungen bestehen

Damit es zu einer Priorisierung kommen kann, wird das ganz in einer Matrix festgehalten.

Ein möglicher Lieferant kann nur seiner Nachweispflicht nachkommen, wenn vorab ein entsprechendes Verfahren durchgeführt wurde. Es gibt zwei Möglichkeiten zur Prüfung der entsprechenden Eignung:

  • Prüfung auf Dokumentenbasis: hierbei findet kein Audit beim Lieferanten statt, es muss sich allein auf die Aussagen und geführten Dokumente verlassen werde
  • Prüfung anhand von Audits: hier wird vor-Ort ein Audit durchgeführt und mit den entsprechenden Abteilungen die Punkte abgearbeitet

Bedenken der Lieferanten

Soviel Sicherheit wie ein solcher Nachweis eines Lieferanten dem Kunden gibt, soviel Skepsis gibt es oftmals auf Lieferantenseite. Der Aufwand, den die Lieferanten, haben und die dadurch entstehenden Kosten stoßen nicht in jedem Unternehmen auf Verständnis. Es muss ganz klar sein, welchen Vorteil der Lieferant aus solch einem Audit mitnehmen kann und welcher Mehrwert er daraus auf lange Sicht hat.

Fazit

Jedes Unternehmen muss sich im Klaren über die möglichen Risiken einer globalen Lieferkette sein, es gibt immer die Option das „etwas schief“ läuft. Deshalb ist es umso sich diesen Risiken bewusst zu sein und sich Gedanken, über mögliche Alternativen zu machen. Die Unternehmen haben bei Lieferengpässen natürlich hinterfragt, woher das Material nun kommt und wie kann man sich zumindest bis zu einem gewissen Grad schützen. Auch eine Risikoanalyse und die Wesentlichkeitsanalyse kann nicht vor allen möglichen Eventualitäten schützen, aber sie reduziert zumindest die Möglichkeit eines totalen Ausfalls von Zulieferern.

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