Seit dem 18. Dezember 2023 müssen Sie als Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden das neue Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) beachten. Diese Regelung zielt darauf ab, Hinweisgeber (Whistleblower) zu schützen und fordert von Ihnen die Einführung angemessener Mechanismen zur Meldung von Verstößen.

Förderung einer ethischen Unternehmenskultur

Das Hauptziel des HinSchG ist es, hinweisgebende Personen zu schützen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der das Melden von Missständen gefördert wird. Sie sollten eine Kultur der Rechtskonformität und Ethik stärken, um Transparenz und Verantwortlichkeit zu fördern. Die unmittelbare Zielgruppe des HinSchG sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verstöße beobachten und melden.

Konkrete Handlungsansätze für Sie als Unternehmen

  1. Einrichtung interner Meldestellen:
  • Richten Sie interne Meldestellen ein, um Hinweisgebern eine angemessene Möglichkeit zu bieten, Verstöße gegen Gesetze, Vorschriften oder Unternehmensrichtlinien zu melden.
  • Achten Sie auf angemessene Meldestrukturen für vertrauliche Meldungen.
  • Definieren Sie die Festlegung von Standorten für interne Meldestellen.
  1. Kenntnis der Gesetzesanforderungen:
  • Klären Sie die Zuständigkeiten für die Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes.
  • Organisieren Sie Schulungen für Verantwortliche zu Anforderungen, Bestimmungen und Verpflichtungen des Gesetzes.
  1. Sicherheitsmaßnahmen für Hinweisgeber:
  • Stellen Sie sicher, dass Hinweisgeber keine negativen Konsequenzen erleiden, wenn sie Verstöße melden. Das Gesetz schützt Hinweisgeber vor Repressalien.
  1. Schulungen und Informierung, Mitbestimmung:
  • Schulen Sie ihre Mitarbeiter über Rechte und Bestimmungen des HinSchG.
  • Berücksichtigen Sie die Mitbestimmungsrechte eines Betriebsrates bei der Ausgestaltung des Hinweisgebersystems.
  1. Compliance und Dokumentation:
  • Dokumentieren Sie alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Einhaltung des Hinweisgeberschutzgesetzes.
  • Überprüfen und Aktualisieren Sie regelmäßige die Dokumentation dazu.
  • Stellen Sie sicher das eine leichte Zugänglichkeit und eine ordentliche Aufbewahrung für Audits gewährleistet sind.

Fazit: Transparente Kommunikation und klare Strukturen schaffen Vertrauen

Das Hinweisgeberschutzgesetz stellt Sie als Unternehmen vor neue Herausforderungen. Es bietet jedoch Ihnen gleichzeitig die Chance, ihre Unternehmenskultur zu stärken und das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen.

Durch die proaktive Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen können Sie als Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch eine positive und ethische Arbeitsumgebung fördern. Der kluge Einsatz von Schulungen, klaren Richtlinien und technologischen Lösungen ermöglicht es Ihnen, nicht nur die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern auch einen Mehrwert für ihre Mitarbeiter und ihre Reputation zu schaffen.

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