Fachkräftemangel, Kommunikationskultur und Mitarbeitergewinnung

Der in aller Munde vorherrschende Fachkräftemangel und die Ansprüche an die Work-Life-Balance kommender Generationen führt zu einer unternehmerischen Herausforderung. Wir sind mittlerweile an einem Punkt, an dem es mehr offene Stellen wie Bewerber gibt und Bewerber sich ihren Arbeitgeber aussuchen. Nicht in jedem Unternehmen bzw. der entsprechenden Führungsriege ist genau diese Situation präsent. Gerade in Unternehmen mit starren Hierarchien und festen Strukturen muss ein Umdenken bezüglich der Stellenbesetzung erfolgen. Das Unternehmen muss was dafür tun, dass sich Bewerber für Sie entscheiden, Führungskräfte müssen eventuell ihre Vorstellungen von Bewerber anpassen oder eben interne Strukturen ändern.

Wie bereits in einem vorherigen Artikel erwähnt ist das Thema Kommunikation und Fehlerkultur sehr wichtig, allerdings nur ein Punkt von mehreren die zum New Work Management gehören. In den 80 Jahren stand noch der Eigentümer des Unternehmens im Fokus, mittlerweile sind aber die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter, der Schlüssel zum Erfolg in einem Unternehmen. Die Mitarbeiter möchten selbstbestimmt arbeiten und das Verständnis von Führung wird innerhalb des New Work Prozesses neu definiert.

Wie auch in den ISO Normen, kann auch das New Work Management mit Hilfe des Prinzips Plan-Do-Check-Act betrachtet werden.

Die Basis des New Work Prinzips

Die Grundmauern von New Work ist eine positive Kommunikationskultur gepaart mit einzelnen Elementen wie die Orientierung an Stärken von Mitarbeitern, die Motivation, Team- und Selbstorganisation, Reflektion und die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der vorgegebenen Unternehmensstrukturen. Damit Mitarbeiter sich einbringen können und somit auch ihre beste Leistung einbringen, sollten Sie ein positives Arbeitsumfeld schaffen. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation entsteht bei dem Mitarbeiter das Gefühl der Wertschätzung und auch der Dankbarkeit für seine Leistung.

Ziel von New Work ist es auch sich auf die Stärken und die Fähigkeiten von Mitarbeitern zu konzentrieren und die Schwächen in den Hintergrund zu stellen. Jeder Mitarbeiter und dessen Fähigkeiten haben einen großen Einfluss auf den Erfolg gegenüber von Kunden und auch dem wirtschaftlichen Wachstum des eigenen Unternehmens. Es gilt dabei, dass sowohl das Unternehmen zum Mitarbeiter passen sollte, wie auch umgekehrt.

Plan-Do-Check-Act

Im ersten Step steht das PLAN, es soll die positive Führungskultur darstellen und der positiven Grundhaltung gegenüber den Mitarbeitern. Die Führungskraft muss dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Talente entfaltet und gefördert werden können. Die Rahmenbedingungen sind dabei nicht unbedingt immer gleich und auf die individuelle Situation eines Unternehmens und dem Bewerber/neuen Mitarbeiter angepasst. Zu den Rahmenbedingungen gehören u.a. ein entsprechendes Arbeitsumfeld, Urlaube, Benefits und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Es gilt dabei Orientierung zu gebe und die Strategie der Unternehmenskultur voran zu bringen. Die Führungskraft schafft die Rahmenbedingungen, die von den Mitarbeitern ausgefüllt werden.

Das Do besteht aus der Selbst- und der Teamorganisation. Der einzelne Mitarbeiter erlangt dabei die Möglichkeit sich selbst zu führen und zu steuern. Teamfähigkeit und das Engagement innerhalb der vorhandenen Strukturen gehören ebenfalls dazu. Eine Team-Charta gibt dabei die Orientierung vor. Eine Team-Charta ist eine meist digitale Übersicht, wie das Team arbeitet, welche Werte es verfolgt und was dem eigenen Team wichtig ist. Es werden gemeinsam Ziele, Strategien und Abläufe festgelegt, damit das Team selbst mitgestalten kann und somit auch die Identifikation mit dem genannten leichter fällt.

Das Check beinhaltet, wie das Wort schon sagt, die Bewertung oder das kontrollieren der Leistung innerhalb des Teams. Das Ergebnis und die gewonnenen Erkenntnisse werden transparent aufgearbeitet und dem Verantwortlichen im Unternehmen zur Verfügung gestellt. Aus den Ergebnissen ergeben sich die weiteren Schritte für die Zukunft.

Zum Schluss erfolgt noch die Act Phase, das beinhaltet, dass die Mitarbeiter in den Entwicklungsprozess innerhalb eines Unternehmens miteinbezogen werden. Der Entwicklungsprozess beruht dabei, aus den gewonnenen Erkenntnissen, die durch den PDCA-Zyklus aufgetreten sind.

Fazit

New Work stellt die Arbeitswelt auf den Kopf, nicht in jedem Unternehmen ist dieses Prinzip einfach umsetzbar. Sicherlich sind wir momentan in der Situation das mehr auf die Mitarbeiter geachtet werden muss, ihre Bedürfnisse, Motivation und Stärken müssen im Vordergrund stehen und dürfen nicht missachtet werden. Weg von der Führung „von oben herab“, hin zu einem gemeinsamen Arbeiten. Das gemeinsame Arbeiten bedeutet, dass Mitarbeiter Aufgaben eigenverantwortlich bearbeiten und mit Kollegen umsetzen. Die Teammitglieder sind nicht nur ausführendes Personal, sondern treffen Entscheidungen, gehen Wege gemeinsam um das unternehmerische Ziel zu erreichen. Sicherlich ist nicht immer alles einfach umsetzbar, aber es gilt einen Weg zu finden, dass die Mitarbeiter, sich bestmöglich einbringen können.

 

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