Disziplin klingt oftmals wie ein Hammerschlagwort aus dem militärischen Bereich und so gar nicht passend für ein modernes Unternehmen. Ungern möchten Sie sich in der Position fühlen, darauf bestehen zu müssen, da dies möglicherweise zu Unbeliebtheit führen kann. Doch genau hieraus können schwerwiegende Probleme entstehen, denn gute Qualität ist von hoher Disziplin in Ihrer Firma abhängig.

Qualitätswünsche und Qualitätsanweisungen umzusetzen ist das oberste Ziel für Produktentwicklung und Dienstleistungen, denn hierdurch wird Konkurrenzfähigkeit und Kundenzufriedenheit ermöglicht. Nachlässigkeit bei der Erfüllung dieser Ziele kann schwerwiegende Folgen für Ihr Unternehmen haben. Der reibungslose Ablauf Ihres QM-Systems ist gestört, Qualität und Qualitätszertifikate gehen verloren. Mit sinkender Qualität können die Kundenzufriedenheit sowie die Stellung am Markt eingebüßt werden. Es folgen Umsatzeinbußen, und mittel- bis langfristig führt es Sie und Ihr Unternehmen in Richtung Insolvenz.

Ziele definieren und kommunizieren

Unternehmensziele dürfen nicht nur schön auf dem Papier aussehen, sie müssen auch gelebt werden. Denn oft stehen mangelnde Identifikation mit dem Unternehmen und Disziplin für die Umsetzung dieser Ziele am Anfang von betrieblichen Problemen. Es kommt zu Missverständnissen, Misskommunikationen, Motivationseinbrüchen und unklaren Verantwortlichkeiten. Derartige Missstände sind aber nicht unbedingt als direkte Folge von Disziplinmangel erkennbar, da Disziplin nicht messbar ist. Die Organisations- und Projektleitung muss deshalb aktiv entgegenwirken, indem sie Erwartungen klar definieren und kommunizieren.

Disziplin erhalten bzw. steigern bedeutet natürlich auch, die Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit fördern, aber trotzdem nicht jeden der eigenen Willkür überlassen. Das Management darf also nicht zu locker mit den Mitarbeitern umgehen, um die bestmöglichen Entscheidungen für die Organisation zu treffen. Disziplin verkommt oft schleichend, indem zunächst kleine Regelverstöße aufkommen, die aber wegen ihrer geringen Wichtigkeit ohne merkliche Konsequenzen für den Verantwortlichen bleiben. Die Mitarbeiter gewöhnen sich schrittweise daran, dass sie nichts zu befürchten haben, was aber zu einer zunehmend gelockerten Arbeitsmoral führen kann. Deshalb sollten Sie besondere Aufmerksamkeit auf einfache Warnsignale legen: mangelnde Teilnahme an Meetings, mangelhafte Befolgung von Anweisungen, Notwendigkeit verbaler Ermahnungen, Kundenreklamationen, Fristverschiebungen im Projekt oder im Einkauf, keine Reaktion auf Rückfragen usw..

Tipps für die Disziplinerhaltung in Ihrem Unternehmen

Die Unternehmensziele müssen allen klar sein. Allein dieses Wissen steigert die persönliche Betroffenheit und Motivation der Mitarbeiter. Fördern Sie Ihre Mitarbeiter und seien Sie Vorbild. D.h. leben Sie selbst vor, was Sie von Ihren Mitarbeitern fordern, wie z.B. Ordnung, Pünktlichkeit, respektvoller Umgang miteinander und persönliches Engagement. Versuchen Sie mehr zu loben, als immer nur zu kritisieren.

Führen Sie in regelmäßigen Abständen Reviews zum planmäßigen Verlauf der Projekte durch. Tägliche Key Peformance Indicators (KPI) dienen sowohl der Führungsebene, als auch den Mitarbeiter zur Kontrolle ihrer Arbeit. Dadurch wird die tägliche Arbeitsleistung ein stückweit sichtbar, was in der heutigen Arbeitswelt schwer ist da diverse Arbeitsleistungen nicht mehr sicht- und greifbar sind.

Erfolge werden sichtbar – aber genauso die Misserfolge, welche erklärt werden sollten. Finden sie gemeinsam heraus was die Ursache für den Misserfolg war. Damit kann das gesamte Team gegensteuern, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

Fazit

Der Erfolg eines Unternehmens baut also auf der Disziplin seiner Mitarbeiter und ihrer Führungskräfte. Ihnen und Ihren Mitarbeitern muss bewusst sein, welche Verantwortung sie innerhalb Ihrer Rolle für den Erfolg des Unternehmens haben.
Nur wenn alle motiviert und diszipliniert agieren, können Sie klare Erfolge verzeichnen, denn sonst ist ein hoher Qualitätsstandard nicht aufrechtzuerhalten.

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