Die normkonformen Anforderungen an den Entwicklungsprozess neuer Produkte und Dienstleistungen beinhalten mehr als die bloße Ausformung einer neuen Idee. Und immer wieder scheitert der Entwicklungsprozess an denselben Fehlern – nicht vollständig durchdachter Planung, unklaren Zuständigkeiten, mangelnder Kommunikation oder fehlenden Test- und Risikomanagementkonzepten. Großes Gefahrenpotenzial liegt darin, dass Risiken bis zum Eintreffen nicht ernst genommen, ausgeblendet oder gleich ganz übersehen werden.

Die beste Rüstung gegen solche Schwierigkeiten ist eine solide Entwicklungsplanung. Alle als notwendig erachteten Maßnahmen zur Durchführung des Plans müssen Sie hierbei stets bedenken, z.B. Rollen, Ressourcen, Verantwortlichkeiten und Einzelprozesse. Dabei ist auch der künftige Marktwert nicht zu vernachlässigen – die Nützlichkeit und potenzielle Nachfrage nach dem neuen Produkt oder der Dienstleistung sollte sich beispielsweise auch im zukunftsorientierten Technologiewandel behaupten können.

Was ein guter Entwicklungsplan enthalten sollte

Ihr Entwicklungsplan sollte alle für die Umsetzung notwendigen Informationen liefern können. Das beinhaltet alle Einzelprozesse, einschließlich Einkauf, Produktion und Lieferung, aber auch die Reihenfolge der Schritte und Verantwortlichkeiten. Hierfür ist es wichtig, dass sämtliche Eigenschaften eindeutig definiert sind, was sich aber natürlich in jedem Unternehmen unterscheidet.

Eigenverantwortlich hergestellte Produkte oder Dienstleistungen machen es erforderlich, dass ein Unternehmer alle technischen/funktionalen als auch nicht funktionale Entwicklungsanforderungen berücksichtigt. Produkte oder Dienstleistungen, die Sie nach spezifischen Anforderungen von Kunden entwickeln, müssen diesen Anforderungen, und gleichzeitig den technischen Standards und Normen genügen. Ein Beispiel wäre der Designwunsch des Kunden.

Entwicklungen nach Kundendesign können folglich für das Unternehmen weniger Handlungsspielraum für beispielsweise Produktgestaltung, Ausstattung oder Marketing bedeuten.

Die klare Definition und Spezifikation der Eigenschaften eines Produktes oder einer Dienstleistung gelingt durch

  • die Formulierung der genauen Funktions- und Leistungsanforderungen,
  • Informationen aus früheren Entwicklungsaktivitäten (zur Steigerung der Effektivität und Vermeidung von altbekannten Fehlern),
  • der Beachtung der gesetzlichen oder behördlichen Anforderungen,
  • den Standards, denen sich Ihr Unternehmen verpflichtet hat.

Um ständig beobachten zu können, ob die zu Beginn aufgestellten Anforderungen auch erfüllt werden, ist es wichtig, dass der Entwicklungsprozess überwacht und bewertet wird. Damit können Probleme rechtzeitig erkannt und gelöst werden.

Das Einbeziehen von an der Entwicklung eigentlich nicht beteiligten Parteien, die sogenannten Interessengruppen, wie Endnutzer oder Betreiber, bietet sich hierbei an.

Bei Großprojekten ist eine Entwicklungsverifizierung in Etappen – nämlich immer am Ende von Schlüsselphasen zu empfehlen. Die Entwicklungsvalidierung stellt sicher, dass die Anforderungen der Endnutzer erfüllt werden. Dies kann durch Simulationen und Tests unter Einsatzbedingungen erfolgen, aber auch mithilfe von Kundenfeedback und Marketingversuchen erreicht werden.

Sollten sich nach oder während der Entwicklungsphase Änderungen ergeben, müssen Sie diese ebenfalls überprüfen und in die verzahnten Aspekte des Entwicklungsprozesses integrieren.

Checkliste für den Entwicklungsprozess

  1. Detailausarbeitung: Komplexität der Produkte oder Dienstleistungen sowie Anforderungen der Lieferung stehen fest – hierzu gehören beispielsweise das Design, der Einsatzzweck und physikalische Eigenschaften.
  2. Notwendige Schritte und Überprüfung: sind in einem detaillierten Konzept beschrieben.
  3. Verantwortlichkeiten und Befugnisse: Rollen und Funktionen, deren Verantwortung und benötigter Zugriff auf relevante Informationen sind festgelegt.
  4. Ressourcen: Alle erforderlichen internen und externen Ressourcen sind aufgelistet. Darunter fallen Wissen und Kompetenzen des Teams ebenso wie die benötigte Technologie.
  5. Kommunikation: Update und Austausch von allen am Entwicklungsprozess Beteiligten durch Sitzungen oder Protokolle sind gewährleistet.
  6. Einbindung von Kunden: Kundenerfahrungen und Befragungen verwenden, um Nutzen aus vergangenen Erfolgen oder Kritik zu ziehen.
  7. Sicherheits- und Funktionsprüfung: Prüfkonzepte, die die Sicherheit und die Erfüllung des erwünschten Zwecks testen, sind festgelegt.
  8. Kontrolle: Nachweise über die Erfüllung sämtlicher gewünschten Anforderungen sichern Sie durch Pläne, Zeichnungen, Simulationen, Prüfberichte, Protokolle, Prozessflussdiagramme, etc..

Diese Schritte verhelfen zu einem durchdachten Entwicklungsplan, der nicht nur implementierbar, sondern auch haltbar ist. Mit diesem kann sichergestellt werden, dass neuen Produkte und Dienstleistungen den Norm- und Kundenanforderungen entsprechen und der Entwicklungsprozess erfolgreich abgeschlossen werden kann.

 

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