Sprechen wir von Qualität, meinen wir ein Produkt oder eine Dienstleistung, bei der unser Anspruch und die Wirklichkeit an die Eigenschaften der Ware oder Leistung übereinstimmen. Nach außen ist Qualität ein Kaufargument – als Kunde werden wir von der Werbung mit Aussagen wie „beste Qualität“, „deutsche Qualität“ und unterschiedlichen Siegeln, die uns „geprüfte Qualität“ versprechen, konfrontiert. Doch wie sieht es im Inneren eines Unternehmens aus? Welchen Einfluss hat Qualität hier, und nützt ein Qualitätsmanagementsystem auch der Geschäftsführung eines kleinen oder mittleren Unternehmens?

Was heißt überhaupt „Qualitätsmanagement“?

Ein Unternehmen, das ein Qualitätsmanagementsystem etabliert hat, hält sich an ein Konzept, um eine definierte Qualität von Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen und leistet zugleich einen Beitrag zur Fehlerkostensenkung.

Laut DIN EN ISO 9000 werden unter Qualitätsmanagement alle Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität verstanden. Dazu gehört mehr als nur die Qualitätssicherung oder –kontrolle, das bloße Überprüfen und Messen von Vorgaben. Ein integriertes Qualitätsmanagementsystem umfasst Tätigkeiten, mit denen das Unternehmen seine Ziele ermittelt und die Abläufe, Vorgehensweisen, Prozesse und Ressourcen bestimmt, die zum Erreichen dieser erforderlich sind.

Wem nützt ein Qualitätsmanagementsystem?

Ein Qualitätsmanagementsystem ist nicht nur dazu da, um der Außenwelt über ein hübsches Schild am Firmengebäude oder ein Siegel auf der Website sein ISO 9001 Zertifikat zu präsentieren. Die Motive der Unternehmen, die sich ernsthaft mit dem Thema Qualität auseinandersetzen, gehen weit über den Imagegewinn hinaus, z. B.:

  • Vermeidung von Fehlern und Erfüllung der Kundenanforderungen
  • Kontinuierliche Verbesserung von Produkt bzw. Dienstleistung
  • Risikoreduzierung
  • Kostensenkungen
  • Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit

Rechtssicherheit durch dokumentierte Prozesse

Ein weiterer Vorteil, der mit der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems einhergeht, ist die Rechtssicherheit durch dokumentierte Prozesse. Unternehmen haben sich neben den Vorgaben im Bürgerlichen und dem Handelsgesetzbuch an verschiedene Gesetze zu halten, beispielhaft genannt seien hier das Produkthaftungsgesetz, das Betriebsverfassungsgesetz und das Produktsicherheitsgesetz. Als Geschäftsführer sind Sie derjenige, der bei Rechtsverstößen Ihrer Organisation als Erstes haftbar gemacht wird. Haben Sie ein Qualitätsmanagementsystem, können Sie darlegen, wie und wem sie Aufgaben delegiert und Verantwortung übertragen haben. Indem Sie auf diese Weise Ihr Haftungsrisiko erheblich verteilen, schützen Sie auch sich selbst.

Wer ist zuständig für das Qualitätsmanagement im Unternehmen?

Ob Ihr Unternehmen den Anforderungen von außen gerecht wird und die Qualität liefert, die sich der Kunde wünscht, ist abhängig von allen Abteilungen, Hierarchieebenen und Mitarbeitern. Neben Lieferanten und Stakeholder des Unternehmens werden in einem ganzheitlichen Ansatz, den das Total Quality Management verfolgt, auch die für die Produktion oder Dienstleistungserbringung nicht direkt relevanten Bereiche (wie Empfang, Lohnbuchhaltung etc.) integriert. Diese müssen jedoch geführt und angeleitet werden. Sie müssen die Qualitätsvorgaben kennen, an die sie sich halten sollen. Nach dem Motto „Der Fisch stinkt immer vom Kopf aus“ sind Sie in der Geschäftsführung der wesentliche Verantwortliche für das Qualitätsmanagement im Unternehmen. Sie treiben das Thema, leben es vor und müssen dafür sorgen, dass alle Führungskräfte und Mitarbeiter mitmachen bzw. sich aktiv einbringen.

Dass die Geschäftsführung der wesentliche Treiber für die Qualität ist, heißt jedoch nicht, dass die Verantwortung allein auf ihren Schultern lasten muss. Es ist ratsam, dass Sie sich einen professionell ausgebildeten Qualitätsmanager als firmeneigenen Unternehmensberater zur Seite stellen. Dieser kann dauerhaft aktiv sein oder auch extern engagiert werden.

Qualitätsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen

Kleine und mittlerere Unternehmen mögen den Aufwand zunächst scheuen, sich mit dem Thema Qualitätsmanagement zu befassen. Insbesondere wenn keine externe Verpflichtung existiert, das Unternehmen nach ISO 9001 zertifizieren zu lassen, werden Sie als Geschäftsführer eines KMU dazu neigen, nur die Kosten einer Qualitätsmanangementmaßnahme zu sehen. Wir möchten Ihnen daher aufzeigen, was passieren kann, wenn Sie sich NICHT um das Thema Qualitätsmanagement kümmern:

Verlust von Kunden

Fehlen die Prozesse, mit denen Sie die Kundenzufriedenheit regelmäßig überprüfen, können Sie Unzufriedenheiten nur mit dem Verlust des Kunden feststellen – und dann ist es zu spät. Ein Qualitätsmanagementsystem berücksichtigt nicht nur die Anforderungen des Kunden, es integriert auch regelmäßige Feedback- und Verbesserungsmechanismen, mit denen Sie aktiv vorbeugen können.

Verstoß gegen Gesetze und Richtlinien

Ein Qualitätsmanagementsystem hat immer alle Richtlinien und Gesetze Ihrer Branche im Blick: Behördliche Auflagen, technische Standards, kundenseitige Anforderungen. Unbewusst können hier schnell Verstöße begangen werden, wenn der Überblick verloren gegangen ist. Bereits beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystem werden diese in Ihre Unternehmensprozesse integriert und so Vorbegugung geleistet, dass diese Regularien missachtet werden, weil sie nicht bewusst waren.

Demotiviation unter Mitarbeitern

Wenn Abläufe und Verantwortlichkeiten nicht klar geregelt sind, stellt sich unter Mitarbeitern schnell Frust ein. Darunter leidet nicht nur die Stimmung, sondern auch die Leistung Ihrer Mitarbeiter, die wiederum Einfluss auf Produkt und Kunden hat. Ein Qualitätsmanagement räumt mit ineffizienten Abläufen auf, und setzt so den Grundstein für eine angenehmeres Miteinander unter Ihren Mitarbeitern.

Kein Gewinn von öffentlichen Aufträgen

Behörden und andere öffentliche Auftraggegeber schreiben häufig vor, dass ihre Lieferanten und Partner ein Qualitätsmanagementsystem haben müssen. Wer diese Auflagen nicht erfüllt, kommt gar nicht erst in die engere Auswahl als potenzieller Dienstleister. Wenn Sie größere Kunden gewinnen möchten, ist es ratsam, sich nach ISO 9001 zertifzieren zu lassen.

Unternehmens-Insolvenz

Wer ein QM-System betreibt, muss die notwendigen Ressourcen bestimmen, wozu auch die Finanzen gehören. Damit wird es, zusammen mit dem erforderlichen Risikomanagement, wesentlich einfacher, Liquiditätsfallen aus dem Wege zu gehen. Business Cases haben dann eine solide Grundlage, und Investitionsentscheidungen basieren auf Fakten und weniger auf dem Bauchgefühl.

Wenn Sie diese Risiken nicht für ein Qualitätsmanagement überzeugt haben, machen Sie doch hier unseren kostenfreien Test. Eine Auswertung mit persönlichen Handlungsempfehlungen lassen wir Ihnen gern per E-Mail zukommen.

Wir bei Glöckner & Schuhwerk sehen Qualitätsmanagement nicht nur als Imagegewinn durch ein Stück Papier, das Ihre Kunden beeindruckt, sondern als eine langfristige Investition in Ihr Unternehmen und dessen Geschäftsfähigkeit.

Gerne beraten und unterstützen wir Sie, wenn es darum geht, ein effizientes Qualitätsmanagement für Ihr Unternehmen aufzubauen.